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StartseiteInfothekWissenswertesWichtige Änderung für Immobilienbesitzer und Mieter

Kabelfernsehen ab Juli mit neuen Regeln

Bisher mussten Mieter Kabelgebühren zahlen, wenn deren Vermieter das so wollten - selbst wenn das lineare Fernsehen gar nicht genutzt wurde. Das ändert sich ab Juli.


In spätestens einem halben Jahr müssen Millionen Mieter neue Vereinbarungen treffen, um weiterhin in ihren Wohnungen fernsehen zu können. Am 1. Juli läuft eine gesetzliche Frist ab, von der an Vermieter die TV-Gebühren nicht mehr auf die Nebenkosten umlegen dürfen. Das betrifft rund zwölf Millionen Mieter, die jahrelang von dem in den 1980er eingeführten "Nebenkostenprivileg" profitierten, welches nun endet. Dieses kam den Kabelnetzbetreibern Vodafone und Tele Columbus zugute. Eine Alternative zum Kabelfernsehen ist die Übertragung über das Internet.


Gerade die Platzhirsche dürften sich auf Kundenverluste einstellen, denn ein Teil der Mieter will heraus aus der bisherigen Pflichtzahlung. Die Kabelgebühren musste jeder Mieter zahlen, dessen Vermieter das so wollte - selbst wenn der Mieter das lineare Fernsehen gar nicht mehr nutzt. Manche Mieter zahlten also doppelt - also für den ungenutzten Kabelanschluss und für einen anderen Übertragungsweg, der mehr Möglichkeiten bot. Viele dürften aber vor so einer Doppelzahlung zurückgeschreckt haben. Wenn die Pflichtzahlung für Kabel wegfällt, dürfte die Nachfrage nach Konkurrenzangeboten wohl steigen.


Anbietern drohen Einbußen, für Kunden wird es teurer

In einer Investorenpräsentation geht Vodafone auf die Folgen der Gesetzesänderung ein und nennt hierbei eine Jahresumsatzzahl von circa 800 Millionen Euro. Darüber hatte zuvor die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet. Diese Zahl bezieht sich auf 8,5 Millionen TV-Kunden, die über Wohnungsbaugesellschaften kommen. Insgesamt hat Vodafone nach eigenen Angaben 13 Millionen Kabelkunden - dessen größter Teil muss nun also vertraglich neu geregelt werden. Von Tele Columbus heißt es, es gebe "gewisse geschäftliche Risiken".


Die Firmen bieten jetzt neue Verträge und Vereinbarungen an, mit denen Mieter außerhalb der Nebenkosten weiterhin von relativ günstigen Konditionen profitieren können. Hierfür sind die Kabelanbieter Kooperationen mit Wohnungsbaugesellschaften eingegangen. Das war ein Vorteil der bisherigen Umlagefähigkeit: Weil die Vermieter mit den Kabelanbietern große Verträge mit vielen Nutzern abschlossen, war der Durchschnittspreis pro Wohnung niedrig - bei Vodafone waren es Firmenangaben zufolge bislang sieben bis neun Euro.


Künftig sollen es acht bis zehn Euro sein - vorausgesetzt, es wird eine dieser neuen Vereinbarungen genutzt, die eine gewisse Menge an Abnehmern enthält. Liegt hingegen kein Rahmenvertrag vor und ist der Mieter als Einzelkunde auf sich allein gestellt, muss er bei Vodafone künftig monatlich knapp 13 Euro berappen.