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StartseiteInfothekWissenswertesKlimawandel wird in ISO-Standards für Managementsysteme aufgenommen

Die ISO (Internationale Organisation für Normung) hat eine Ergänzung vieler ihrer bestehenden und neuen Normen für Managementsysteme veröffentlicht.

Es handelt sich um eine Aufforderung, die von einem Unternehmen verlangt, die Relevanz der Risiken des Klimawandels bei der Analyse des Organisationskonzept und der Erfordernisse und Erwartungen zu berücksichtigen. Die Änderung folgt auf Londoner Erklärung der ISO, mit der sie sich verpflichtet hat, den Klimawandel zu bekämpfen und einen Beitrag zur Klima-Agenda zu leisten.

Bei einigen Standards denkt man vielleicht nicht zuerst an Risiken des Klimawandels. Die ISO möchte mit den Ergänzungen diese Verbindung auch nicht erzwingen, sondern einen Anreiz geben. Vielmehr sollen die neuen Ergänzungen sicherstellen, dass jede Organisation den Klimawandel in ihrer Analyse einbezieht und falls als relevant erachtet, bei der Gestaltung und Implementierung des Managementsystems berücksichtigt.

 

Das Verstehen des Kontextes der Organisation und der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Unternehmen wird bereits in einer Struktur der ISO-Standards gefordert. Die einzige neue Maßnahme ist, dass bei der Analyse nun auch immer das Thema Klimawandel berücksichtigt werden muss.

 

Welche Änderungen wurden in dem Managementsystem-Standard vorgenommen?

Die Ergänzung zum Klimawandel betrifft alle ISO-Standards für Managementsysteme vom Typ A, das heißt diejenigen, die Anforderungen festlegen und nach denen Unternehmen zertifiziert werden können.  Dazu gehören die folgenden Standards:  ISO 14001, ISO 15378, ISO 19443, ISO 21001, ISO 22000, ISO 22301, ISO 28000, ISO 29001, ISO 37001, ISO 45001, ISO 50001, ISO 9001, ISO/IEC 20000 und ISO/IEC 27001.
Die vollständige Liste der Vorgaben, können im Kommuniqué von IAF und ISO eingesehen werden.
Die Relevanz des Klimawandels ist von Standard zu Standard aufgrund der unterschiedlichen Geltungsbereiche und Verwendungszwecke sehr unterschiedlich. Die Relevanz hängt auch von Faktoren wie dem Standort und der Art der Organisation ab, z. B. dem Wirtschaftssektor, der Art der Prozesse, Produkte und Dienstleistungen.


Wie lautet die neue Anforderung?


Die Änderung wurde in der Struktur (Harmonized Structure (HS), Appendix 2 des Annex SL der ISO/IEC Directives Part 1 Consolidated ISO Supplement) aufgenommen:

  • Verstehen der Organisation und ihres Kontextes, wo der der folgende Satz hinzugefügt wurde: "Die Organisation muss bestimmen, ob Klimawandel für sie ein relevantes Thema ist."
  • Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Unternehmen, wo der folgende Satz hinzugefügt wurde: "Bemerkung: Maßgebliche interessierte Unternehmen können Anforderungen in Bezug auf den Klimawandel haben."


Die neue Anforderung besagt, dass Organisationen bestimmen müssen, ob der Klimawandel ein relevantes Thema ist und ob relevante interessierte Unternehmen Anforderungen in Bezug auf den Klimawandel haben. Wenn sich herausstellt, dass es sich um ein relevantes Thema handelt, muss der Klimawandel bei der Gestaltung und Implementierung des Managementsystems berücksichtigt werden. Unternehmen, die bereits nach einem ISO-Managementsystem-Standard zertifiziert sind, führen diese Kontextanalyse bereits durch.  Der einzige Unterschied ist, dass nun der Klimawandel in der Analyse immer ein Thema sein muss, wenn er als relevant eingestuft wird.


Treibhausgase, globale Erwärmung und Klimawandel stehen seit mehr als 30 Jahren auf der Tagesordnung und beschäftigen Regierungen, Behörden, Unternehmen, NROs und die Gesellschaft insgesamt. Die negativen Auswirkungen der Emissionen sind offenkundig und es ist notwendig, dass jeder einen Beitrag zur Verbesserung leistet.


Viele Organisationen ermitteln bereits, wie sich der Klimawandel auf ihre Unternehmen auswirkt. Für diejenigen, die dies noch nicht getan haben, kann dies eine Chance sein, mit der Bewertung der Risiken des Klimawandels zu beginnen und das Managementsystem so zu gestalten, dass es zur Bewältigung der Herausforderungen beiträgt.